Tenneriffa
Nicht nur Sonnenanbeter werden auf Teneriffa fündig, sondern auch für Wanderer hat die Insel eine Menge zu bieten. Die Wanderbedingungen auf Teneriffa sind geradezu ideal, denn die verschiedenen Klimazonen und der vulkanische Ursprung der kleinen Insel haben eine einmalige und vor allem vielfältige Landschaft mit hohen Bergen, tiefen Täler und Schluchten, Wäldern und trockenen Wüstenlandschaften geschaffen. Auch das gleichbleibend angenehme Klima macht Teneriffa eigentlich ganzjährig zu einem klassischen Paradies für Wanderer.
Auf einem sehr gut ausgebauten Netz an Wanderwegen kann man so aktiv die verschiedenen Regionen erkunden, die atemberaubende Landschaft mit seiner Flora und Fauna auf sich wirken lassen und traumhafte Aussichtspunkte geniessen. Auf Grund der größtenteils sehr guten Beschilderung der Wanderwege kann man im Normalfall auf einen Führer verzichten und die meisten Wanderungen auf eigene Faust unternehmen. Ich empfehle hierfür den sehr guten und handlichen Rother Wanderführer, der eine große, sehr gute Auswahl von Wanderrouten vorstellt und diese genau beschreibt. Wer sich jedoch in einer Wandergruppe wohler fühlt, der kann zwischen eine Vielzahl an örtlichen Anbietern auswählen. Ein kleiner Vorteil von geführten Wandertouren wäre eventuell die Möglichkeit auf Wanderwegen unterwegs zu sein, die nicht in den üblichen Wanderführern beschrieben sind. Es gibt eigentlich für jeden gewünschten Schwierigkeitsgrad – von sehr einfach bis zu hochalpinem Charakter – entsprechende Wanderrouten, so dass auf Teneriffa wirklich jeder auf seine Kosten kommt. Für Wander stehen eigentlich überall Unterkünfte in Form von Berg- und Wanderhütten, kleinen Berghotels, Jugendherbergen, Campingplätzen etc. zur Verfügung. Diese können individuelle oder über einen Veranstalter gebucht werden. Dies sollte man jedoch unbedingt vor seiner Tour machen, damit man nicht vor dem Problem geschlossener Türen oder komplett belegten Betten steht.
Wichtig bei jeder Wanderung ist natürlich die passende Bekleidung. Es sollte unbedingt auf festes Schuhwerk geachtet werden und wegen der teilweise starken Sonneneinstrahlung ist Sonnencreme und eine Kopfbedeckung zu empfehlen (auch im Winter!). Zusätzlich sollte man auch auf plötzliche Wetterumschwünge gefasst sein und daher eine Regenjacke und einen Pullover im Rucksack haben.
Um die einzigartige Landschaft dauerhaft zu erhalten, wurden bereits vor längere Zeit Teile von Teneriffa unter Naturschutz gestellt und entsprechende Nationalparks eingerichtet. Obwohl die Insel an sich recht klein ist, findet man hier doch extrem vielfältige Landschaftstypen in den verschiedenen Regionen von Teneriffa. Sehr beliebte Wanderregionen sind dabei vor allem der Teide-Nationalpark, das Teno-Gebirge, das Orotava-Tal und das Anaga-Gebirge. Jedes der Gebiete hat seine ganz speziellen Reize, die man sich in seinem Urlaub nicht entgehen lassen sollte. Auf einige spezielle und schöne Wanderrouten in den einzelnen Gebieten gehe ich gesondert in den entsprechenden Highlights ein.
Das Gebiet des Teide-Nationalparks ist sicherlich eines der absoluten Höhepunkte, denn sowohl die bizarren und farbigen Felsformationen als auch die weiten Lava- und Bimssteinfelder ziehen eigentlich jeden in ihren Bann. Wer möchte, kann natürlich auch in einer mehrstündigen Tour den mit 3.718m höchsten Berg Spaniens, den Pico del Teide, besteigen und bei schönem Wetter die spektakuläre Aussicht vom Gipfel geniessen. Für Leute die sich den mühsamen Aufstieg ersparen wollen, gibt es auch die Möglichkeit mit einer Seilbahn bis kurz vor den Gipfel hinauf zu fahren. Das Gebiet des Teno-Gebirge bietet vor allem grüne Wälder und traumhafte Aussichtspunkte. Die entlang der Wanderwege liegenden kleinen Dörfer geben einen Eindruck vom ursprünglichen Leben auf Teneriffa. Im grünen Orotava-Tal finden sich ebenfalls etliche schöne Wanderwege durch Kiefernwälder. Einer der schönsten Routen führt entlang der „Orgelpfeifen“, einer interessanten Felsformation. Das Anaga-Gebirge besticht vorwiegend durch wundervolle und wildromantische Höhenwegen, die oftmals einen atemberaubenden Blick auf die Nordküste bieten. Die nur wenig erschlossene Gebirgslandschaft ist ein wahres Eldorado für Naturliebhaber. Zusätzlich findet man nur hier mit dem mystisch anmutenden Mercedes-Wald einen echten Nebelwald der seinesgleichen sucht.