Da das fotografieren in der Natur bei Regen nicht unbedingt Spaß macht, beschäftige ich mich des öfteren mit Experimenteller Fotografie. Da wird der Fußboden mal nass, der Verschleiß von Wasser und Kaffee geht in die Höhe und wie es in diesem Fall ist, der Verschleiß von Glühbirnen war sehr hoch. 🙂

Wichtig:

Probiert dies nicht mit Energiesparlampen. Das geht definitiv an eure Gesundheit. Und ein Feuerlöscher ist auch wichtig.

Aber nun geht es an das Experiment.  Ich hatte 10 Glühbirnen gekauft wovon nur noch 2 übrig sind. Als Hintergrund reicht ein einfaches schwarzes Tuch, ein Lampenstativ ( alternativ geht auch ein normales Stativ ), eine Glühlampenfassung mit Stecker und etwas Panzertape.

Zum fotografieren benutze ich 2 externe Blitze ( 2 Nikon SB 800 ) dazu die Funkauslöser und eine Kamera mit Stativ.  Als Objektiv kam das Sigma 50 mm Art 1,4 zum Einsatz.  Ganz Wichtig: Feuerlöscher, falls es etwas heißer wird als gedacht. Als Einstellungen hatte ich ISO 100 | F 11 | 1/60  beide Blitze auf Manuell, was genau man als Blitzleistung einstellt ist unterschiedlich. Das muss jeder selber testen aber 1/16 ist schon ein guter wert.

Jetzt gehts auch schon los. Von der Glühbirne fotografiere ich als erstes das Gewinde indem ich die mit der Hand vor der Kamera halte. Danach unterziehe ich die Glühbirne einem Test ob sie auch wirklich in der Fassung leuchtet. Dann geht es los mit einem kleinen Hammer, wo ich mit Gefühl ganz leicht das Glas einschlage und anschließend mit der Zange einzelne Glasteile herausbreche. Ganz wichtig ist es den Wolframfaden ganz zu lassen.

Jetzt kommt der Teil wo es auf ein Perfektes Timing ankommt.  Kamera auf Serienbilderfunktion einstellen und Funkauslöser. In der einen Hand hab ich den Schalter zum einschalten Glühlampe, und in der anderen Hand den Funkauslöser. Beide betätige ich gleichzeitig. Die Kamera macht ihre Bilder in dem Moment als die Glühlampe anfängt zu glühen. Da aber jetzt Sauerstoff an dem Wolframdraht kommt fängt dieser an durchzubrennen und es gibt eine kleine Verpuffung. Das alles passiert innerhalb von Sekunden daher kann es auch schon mal passieren das man mehrere Versuche braucht um solche genialen Fotos zu bekommen. Wie schon erwähnt hatte ich am ende nur noch 2 Glühbirnen übrig. 🙂

Der Rest ist Photoshop, aber soviel nun auch wieder nicht. Ich hab mir das schönste Rauchbild ausgesucht, und das Foto mit der Fassung. Beide Bilder hab ich einer Standard Bearbeitung unterzogen ( Helligkeit|Kontrast|Tonwerte) und anschließend übereinandergelegt und in Ebenen Masken angeglichen. Ob Querformat oder Hochformat ist Geschmackssache, aber mir persönlich gefällt das Hochformat besser. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Entstehung des Fotos geben.  Kommentare sind gerne gesehen.


Andreas Puschmann, Hochzeits-Portrait Fotograf aus dem Zwickauer Land und Gründer von Fotostube79.

Fotografieren bedeutet den Kopf, das Auge und das Herz auf dieselbe Visierlinie zu bringen. Es ist eine Art zu leben.